Mittwoch, 13. Februar 2008
frische Luft schnappen
Heute abend war ich alleine und hatte nichts vor. Nach dem Lesen der Zeitung bereitete ich mein Nachtessen vor und während dem Essen überlegte ich langsam, was ich denn mit dem angebrochenen Abend noch machen könnte. Zuerst schaue ich mal die Tagesschau und Meteo (bünzlimässig). Dann folgt etwas Werbung und der Anfang von drei verschiedenen Filmen... bis ich es endlich schaffe, die Trottelbox auszuschalten.
Weil ich auch heute Morgen zu faul und zu kälteempfindlich war um mit dem Bike zur Arbeit zu fahren, verstreicht heute wohl wieder ein Tag, ohne Fahrrad gefahren zu sein. Halt! Stop! Genau! Draussen ist es sternenklar und die Temperaturen liegen noch im positiven Bereich. Eigentlich ideal, für einen kleinen Nightride!
Nicht zu lange nachdenken - machen!
Umziehen, Rucksack bereit machen. Geld, Handy, Schlüssel, Tacho, Fotoapparat, Handschuhe, Stirnband, Helm. Alles klar! So gegen 20:45 Uhr radle ich von zuhause los.
Ich habe mir nur eine kurze Strecke vorgenommen. Es geht mir nicht um die Leistung. Es geht mir um die frische Luft, um das pulsieren des Bluts in meinen Adern. Um mich wirklich gut zu fühlen, brauche ich mehr Sauerstoff als ich auf der Couch, vor dem Fernseher, kriegen kann. .
Ich schreibe es nach jeder Nachtfahrt: Das ist schon ganz speziell. Es ist so ruhig, man fährt in einem Lichtkegel und ausserhalb ist meistens Nichts, oder nur ein paar Lichter, die von entfernt liegenden Häusern herüberscheinen. Wegen der Dunkelheit kann ich die Strecke fast nicht abschätzen und so richte ich mich beim Schalten mehrheitlich nach dem direkten Empfinden meiner Beine. Sobald der Druck in der Muskulatur zunimmt, geht es scheinbar berghoch und ich schalte runter. Lässt er nach, kann ich hochschalten und schnellere Gänge fahren. Ganz einfach. Ich versuche nachts jeweils die Belastung so zu wählen, dass ich stundenlang gleich weitermachen könnte. So fahre ich wohl meist etwas langsamer als tagsüber, doch ausgeglichener, runder und dadurch meditativer, geistig wertvoller.
Interessanterweise rollte das KISH heute völlig geräuschfrei. Interessant deshalb, weil am Samstag unter Last doch häufig Knackgeräusche zu hören waren, welche ich dem Hinterrad zuordnete. Obwohl ich seither das Bike lediglich geputzt habe, war es heute völlig still. Über weite Strecken hörte ich nur das Abrollen der Reifen und mein gleichmässiger Atem. Sehr schön. Runde, gleichmässige Bewegungen.
Ich fuhr genau eine Stunde. 18 Kilometer mit drei Steigungen und gesamthaft 330 Höhenmetern. Alles auf Asphaltnebenstrassen im Zürcher Unterland. Ich begegnete in der Zeit nur 5 Autos - auch: Sehr schön. Der Erholungswert dieser kurzen Runde ist gross. Das hat Spass gemacht (und 4 WP-Punkte gebracht).
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