Samstag, 20. Mai 2006
Vergangenheitsbewältigung
Wie gestern erwähnt, war ich heute den ganzen Tag als Helfer an einer Trialveranstaltung. Ich traf einige Fahrer, die schon "zu meiner Zeit" aktiv waren und auch heute noch mit ihren Motorrädern in Kiesgruben herumfahren. So wie ich, waren auch andere Ehemalige als Helfer da und man konnte nach der Veranstaltung im Festzelt herrlich in Erinnerungen schwelgen. "Weisst Du noch... damals in Frankreich... oder in der ehemaligen Tschechoslovakei..."
Irgendwie stimmen mich solche Anlässe jeweils etwas nachdenklich (wertfrei). Als ich fünf war, setzte mich mein Vater erstmals auf ein Motorrad, mit knapp 11 bestritt ich den ersten Wettbewerb und bis etwa 28 fuhr ich Jahr für Jahr irgendwelche Trialwettbewerbe. Als ich aufhörte, stellte ich das Motorrad in die Garage und da blieb es dann über 10 Jahre stehen, bis ich es dann verkaufte. Seither hatte ich kein Motorrad mehr und fuhr auch nicht auf der Strasse... es ist wie tot... der Reiz ist einfach weg... es ist sogar so, dass ich kaum mehr verstehen kann, was mir daran so gefallen hat. Deshalb bin ich auch resistent gegen Sätze wie "Komm doch auch wieder! Es macht doch Spass"... Nein. Es ist für mich so weit weg, so unwirklich, als ob es in einem früheren Leben gewesen wäre und so absolut nichts mehr mit mir -wie ich heute bin- zu tun hat. Das ist wirklich ein ganz komisches Gefühl.
Leider hat es lange Zeit geregnet und so war es kein wirklicher Spass, mehrere Stunden draussen zu stehen und als Punktrichter zu fungieren. Die Goretex-Bike-Regenkleider haben zwar funktioniert, dennoch war es recht ungemütlich, da man ganz langsam abkühlte. Nach der Veranstaltung musste ich also zuerst mal zwei Tassen heissen Kaffe und eine Grillwurst zu mir nehmen um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Ausserdem befällt mich nun in der warmen Stube eine bleierne Müdigkeit.... werde wohl heute auch nicht alt...
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