Dienstag, 31. Januar 2017
Tag 16 - flaches Münsterland
Der Regen war gestern. Den ganzen Tag. Heutemorgen war es trocken und es sollte auch den ganzen Tag über trocken bleiben. Mit Hochnebel und wolkenverhangen. Ein klassischer Wintertag mit Temperaturen knapp über Null Grad. Kein Wind. Soweit ein idealer Radtag. Es machte auch schon richtig Spass, am Morgen die frisch gewaschenen und wohlriechenden Kleider anzuziehen.
Zuerst besuchte ich zwei Film-Standorte. Zuerst das Antiquariat, welches als Ausgangspunkt der Krimiserie «Wilsberg» dient und danach das pathologische Institut in dem Herr Prof. Dr. Böerne im «Tatort Münster» ein und ausgeht. Dann folgten viele flache Velokilometer. Meist war der Fahrbelag asphaltiert, leicht holprig, aber gut und zügig zu fahren. Zwischendurch gab es Sahnestückchen mit feinstem Belag, doch über viele Kilometer führte die Strecke auch auf Naturstrassen und über unbefestigte Wege. Und einen Tag nach dem grossen Regen war es deshalb oft nass, tief, schlammig und schwer zu fahren. Man fährt in der Fläche und muss doch kämpfen.
Heute machte ich viele Bilder von Bäumen oder Baumgruppen. Die vielen Laubbäume hier sind im Moment völlig blattlos. Man sieht jeden Ast, bis in die feinsten Spitzen. Die Bäume erscheinen mir wie Hände die aus der Erde greifen um möglichst viel Sonne und Luft zu erhaschen. Wälder, wie ich sie von zuhause kenne, gibt es hier nicht. In flachem Land ist fast alles Nutzfläche. Als Windschutz werden Bäume und Sträucher entlang von Strassen gepflanzt oder grenzen Felder voneinander ab. Es hat schon viele Bäume, doch wenig zusammenhängende Waldfläche. Es gibt hier auch viele Eichenbäume, herrliche Gebilde, voller Kraft. Oder Birken, die freistehend sehr gross bauen. Dann erfreute ich mich aber natürlich auch an den herrschaftlichen Häusern und Burgen, die ich heute wieder zu sehen bekam. Da waren echte Kunstwerke dabei.
Es war ein gelungener Tag, auch wenn ich oft ziemlich orientierungslos dahinradelte. Der Himmel war überall gleichmässig grau und so wusste man kaum, in welche Richtung man fuhr. Und es war flach. Sehr flach, wobei es natürlich auch da Nuancen gibt, von flach-leicht berghoch über arschflach bis zu flach-leicht bergrunter. Man fährt den ganzen Tag in den selben drei Gängen, fast immer im gleichen Tret- und Pulsbereich. Es geht fast wie von selbst. Man ist mehr dabei, als dass man aktiv etwas täte.
Das Hotel hier ist eher «na ja». Es müffelt nach 70er Jahre und das Internet funktioniert nicht wirklich. Da muss ich nachher zur Pizzeria auf der anderen Strassenseite, die haben freies WLAN. Morgen treffe ich jemanden, den ich bisher nur Online kenne. Wir treffen uns am Nachmittag und er lädt mich dann über Nacht bei sich zuhause ein. Das ist sehr nett. Ich weiss nicht ob ich da Internet habe, doch eher nicht und wenn doch, so möchte ich morgen Abend lieber mit Menschen einen netten Abend verbringen, als wieder vor dem Computer zu sitzen. Es kann also gut sein, dass der nächste Blogeintrag erst in zwei Tagen kommt.
Ich hoffe, Euch gefallen die Bilder. Und noch der Link auf die heutigen Tourdaten (86km, 317Hm).
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