Donnerstag, 24. Juni 2010
Jungfernfahrt mit dem Santa Cruz Tallboy
Kurz nach zwei Uhr nachmittags war es dann soweit. Luftdruck in Reifen und Federelementen überprüft, GPS-Gerät montiert, alles klar für die allererste Tour mit den Santa Cruz Tallboy.
Gespannt steige ich auf und rolle die ersten Meter gemütlich dahin. Alles ist neu und funktioniert tadellos. Die Schaltung ist gewohnt knackig und präzise. Die Sitzosition und das Fahrgefühl sind doch irgendwie anders als auf dem Spider29. Trotz kürzeren Kettenstreben, gerader Sattelstütze und gleichem Sitzwinkel habe ich das Gefühl, weiter hinten, weiter über dem Hinterrad zu sitzen. Zudem fällt der flachere Lenkwinkel sofort auf. Der Tallboy läuft stoisch gerade aus. Der Spider29 war an der Lenkung deutlich agiler/weicher/nervöser als nun der Tallboy. Auf engen Singletrails und raschen Richtungswechseln braucht der Tallboy deutlich mehr Lenkeinsatz, dafür kann es bergrunter fast nicht schnell genug gehen. Da zeigen sich dann die Vorteile dieser Geometrie. Der Tallboy ist laufruhiger als das Intense und die steifere Bauweise lässt einem präzise da hinfahren, wo man hinsteuert. Vor allem bei schnellen Längswellen merkt man einen deutlichen Steifigkeitsunterschied. Während das Intense die Welle weich und ebenfalls wellenartig schluckt, bleibt der Tallboy ruhig und stabil. Das vermittelt ein direkteres und sichereres Fahrgefühl. Sehr gut.
Steile Uphillpassagen sind weniger effizient mit dem Tallboy als mit dem Spider. Beim Tallboy habe ich das Gefühl, etwas am Lenker zu hängen. Die 120mm Gabel baut höher, der Lenkwinkel ist flacher, beides ist nicht ideal für steile Anstiege. Ganz generell stelle ich fest, dass der Tallboy Geschwindigkeit liebt. Je langsamer es wird, desto weniger spassig ist der Tallboy, je schneller es wird, desto wohler fühlt er sich. Forststrassen auf dem grossen Kettenblatt abheizen, das ist wirklich Klasse!
Seit längerem fahre ich wiedereinmal auf die Lägern-Hochwacht und mache da das einzige Foto der heutigen Tour. Man sieht: herrliches Wetter, neues Bike, gute Laune! Was will man mehr? So langsam musste ich mich aber beeilen, damit ich wie verabredet um 18:00 Uhr bei Jürg im Geschäft bin. Geplant war eine Feierabendrunde bis 20:00 Uhr, da waren wir mit Peter (und unseren Frauen) in einem italienischen Restaurant verabredet. Peter war auch mit dem Rad unterwegs, kam jedoch aus einer ganz anderen Richtung.
Bis ich bei Jürg war, hatte ich 55 Kilometer auf dem Tacho und war schon leicht angemüdet. Er war gut motiviert und wartete schon auf mich. Bei dem herrlichen Wetter wollte auch er noch etwas frische Luft tanken und den Berufstag hinter sich lassen. Das führte dann dazu, dass wir ziemlich zügig fuhren und in den zwei Stunden nochmals 35 Kilometer dazu kamen. Ich war deshalb richtig foh, endlich im Restaurant sitzen und etwas essen zu können. Zuerst musste ich jedoch meinen Durst mit drei Fläschen Rivella bekämpfen...
Es war ein schöner Abend und das Essen hat vorzüglich geschmeckt. Peter feierte heute seinen 45. Geburtstag und was gibt es an einem solchen Tag besseres, als mit ein paar lieben Freunden lecker zu essen (o.k. noch besser wäre gewesen, wenn Peters Schatz auch noch hätte dabei sein können). Wir alle waren guter Stimmung und haben uns prächtig unterhalten. So gegen halb zehn Uhr mussten wir uns dann langsam auf den Heimweg machen, da Jürg und ich ohne Beleuchtung unterwegs waren. Bis nach Hause waren es dann nochmals genau 10 Kilometer, was für die ganze Tour dann genau 100 Kilometer ergibt. Das GPS sagt: 100 km., 5:30 Std., 1'800 Hm.
Daraus lässt sich eindeutig ableiten, dass ich mich gut mit dem Tallboy angefreundet habe und dass unsere ersten fünf gemeinsamen Stunden wirklich Spass gemacht haben. Ja, das kommt gut!
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Kommentare
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Olaf am :
Gruß aus Berlin!
Olaf
Peter am :
musste gleich nachlesen, was so Deine ersten Kommentare zum neuen Bike sind. Es schaut wirklich sehr schön aus und ich wünsche euch viele gemeinsame und erfreuliche Kilometer.
Für das gemeinsame Znacht möchte ich mich nochmals bedanken - hat Freude gemacht.
Viele Grüsse Peter
david am :
Und die 100 Km bei der ersten Tour zeigen ja, dass das Fahrverhalten nicht so schlecht sein kann.
Happy Trails!