Mittwoch, 15. März 2006
Biketeile - Trouvaille
Seit ich mit dem Nöll-Rennrad unterwegs bin, halte ich Ausschau nach einem anderen Vorbau und nach einer gekröpften Sattelstütze. Das Ganze gestaltet sich deshalb etwas schwierig, weil ich die Teile in silberfarben suche und nicht in schwarz. Irgendwie sind heutzutage praktisch alle Neuteile schwarz. Vor ein paar Wochen habe ich auf Velomarkt.ch ein entsprechendes Gratis-Such-Inserat platziert. Nebst ein paar unbrauchbaren Angeboten erhielt ich mitte letzter Woche eine Nachricht, dass wer "diverse" Vorbauten zur Auswahl habe. Das klang sehr spannend und liess gleichzeitig auf einen Händler schliessen. Ich kontaktierte den Absender und wir verabredeten uns auf heute Abend.
Ich war schon gespannt aufgrund der Beschreibung:"Durch Gittertüre, Treppe runter in den Keller..." Da angekommen öffnete ein älterer, sympathischer Herr die Türe und führte mich in sein Reich... An einer Wand hingen mehrere Bahnrennräder, es standen diverse Rennräder rum und jeder Platz war bis unter die Decke ausgenutzt mit Gestellen, Rädern, Reifenstapeln etc. Ich stellte mich kurz vor und er wusste gleich worum es geht. "Ja, hier habe ich noch Vorbauten" er zog eine Schachtel hervor und darin lagen bestimmt 20 Vorbauten. Alle sauber geputzt, beschriftet und "silbern". Wir brauchten nicht lange zu suchen bis wir ein passendes Teil gefunden haben. Nun wollte ich es natürlich wissen: "Haben Sie auch noch eine gekröpfte Stattelstütze in silber, Durchmesser 27,2mm"? Die Antwort: "Ja, natürlich". Zwei, drei Schachteln später hatte er dann auch da ein passendes Teil gefunden. Wir redeten noch etwas und verstanden uns wirklich gut. Der nette Herr schraubte über 30 Jahre an Bahn- und Rennrädern rum und kennt wohl alle Sechstagerennen-Profis, die in dieser Zeit mal im Hallenstadion Zürich waren. Super spannend das Ganze. Danach kalkulierte er die Preise... "macht für beides zusammen 80 Franken. Ist das in Ordnung?" Na klar. Günstiger hätte ich die Teile wohl nirgends gekriegt.
Es war eine sehr schöne Begegnung und ich bin sicher, dass ich da nicht das letzte Mal gekauft habe.
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Kommentare
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Olaf H. am :
verfolge schon eine Weile Deinen BLOGG und möchte Dir jetzt auch mal was schreiben. Also erstmal obiger Teilekauf sehr gut rübergebracht(...Schachteln später) und Deine Witze fand ich auch ganz gut. Ich hatte vor kurzen auch was nettes gelesen, falls es Dich interressiert:
für Biker kann man auch einen Radler nehmen;-)
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BIKER
Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich
nach. Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze
Sweat-Shirts, ausgefranste Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange
Haare.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe.
Dann trug ich ein schwarzes Sweat-Shirt, ausgefranste Jeans und weiße
Turnschuhe.
Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen.
"Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten.
Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange
Haare.
Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: " Du
könntest wenigstens zum Frisör gehen, schließlich kommen meine Eltern zur
Trauung." Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich
nach und ließ mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn
schließlich liebte ich sie, und was soll`s, ich war männlich, verwegen,
fast frei und es zog auf meinem Kopf. Und ich war soooo lieb.
"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie.
Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war. Es folgten
Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages mit einer
großen Tüte unterm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pollunder
(Bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter)und eine neue
Hose hervor und sagte:" Probier das bitte mal an." Tage, Wochen, nein Monate
und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach, und trug Hemden,
Pollunder (Ärrrgh) und Stoffhosen.
Es folgten schwarze Schuhe Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich
war männlich, verwegen, totchic und es zog auf meinem Kopf.
Dann folgte der größte Kampf. Der Kampf ums Motorrad. Allerdings dauerte
er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug der ständig kneift und zwickt
lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Ausserdem drückten die Lackschuhe was
mich auch mürbe machte. Aber was soll`s, ich war männlich, spießig, fast
frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem Kopf.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von
Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager
auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren. Was soll`s
dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheisse und es zog
auf dem Kopf.
Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und
sagte:" Ich verlasse Dich." Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht
mehr der Mann den ich mal kennen gelernt habe."
Vor kurzem traf ich sie wieder. Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit
zerrissenen Jeans und Tätowierungen der mich mitleidig ansah.
Ich glaube ich werde ihm eine Mütze schicken........
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Ich bin eigentlich über coffee an Dein BLOGG geraten. Komisch -Mütze- da fällt mir gleich coffees Mütze wieder ein.
Mach bitte weiter so. Bis zu nächsten Kommentar.
Gruß
Olaf
beat am :
Danke für Deinen Kommentar und die lustige Geschichte. Diese habe ich auch auf der Internetseite gelesen, von welcher ich die geposteten Witze geklaut habe... lustig (und menschlich)ist die Geschichte allemal.
Olaf H. am :
die Site kenne ich nicht. Hab es auch bloß zugeschickt bekommen.
Gruß
Olaf