Da die gefuehrten Touren nur werktags stattfinden, hatte ich also noch einen Tag um eine Tour nach meinem Gusto zu fahren. Paolo vom Hotel hat mir die
Panoramatour "das Meer lieben" empfohlen, so als Einstimmung... Na ja, eigentlich wollte ich etwas mehr, hatte genug Zeit und das Wetter war wieder sehr neblig; sprich: vom Meer konnte man eh nicht viel sehen.
Ich entschloss mich fuer Tour-Nr.1 "Die Strasse der romagnolischen Huegel" und wollte die etwas abaendern, damit ich zum Schluss dann doch noch die Panoramastrasse mitnehmen konnte.
Kurz vor zehn startete ich mein Vorhaben und die ersten 20 Kilometer fuehrten dem Meer entlang nach Rimini und etwas weiter nach Torre Pedrera. Eine super Einrollstrecke; foellig flach, an tausenden von Hotels vorbei (im Sommer muss hier die Hoelle los sein), meist mit Blick auf's Meer. Dann ging es ins Landesinnere und wiedereinmal habe ich mich verfahren. Das bloede dabei ist, dass man es jeweils erst sehr spaet merkt, da logischerweise nirgends Schilder stehen auf denen steht "hier bist Du falsch". Irgendwann kommen einfach keine Tafeln mehr... spaetestens bei einem Kreisverkehr ohne Radwegweiser weiss man: falsch! Also umdrehen bis zur letzten bekannten Tafel und wieder probieren. Nun sehe ich weshalb ich das erste Mal falsch fuhr: direkt vor einem Wegweiser parkt ein LKW und verdeckt den Hinweis... ok., ok. ich gebe mir wirklich alle Muehe und versuche mir auch die jeweils naechste Ortschaft zu merken um solche Umwege zu vermeiden...
Wie hiess die Tour? "...romagnolische Huegel"? Wahrhaftig. Es ist ein dauerndes auf und ab. Die Anstiege sind nie lange, mehr als 200Hm am Stueck gibt es selten, doch teilweise sind diese arg steil. Das zehrt an der Kraft. Was soll's... ich lege halt oefters mal eine Pause ein und fahre froehlich des Weges.... am Punkt wo ich die original Strecke Nr. 1 verlassen will, zeigt der Tacho bereits 104km.... das wird hart. Noch sind es etwa 20km bis ans Mehr und von da noch etwa 30km zurueck nach Riccione. Nicht verzagen... es ist noch lange hell... in Pesaro angekommen bin ich schon etwas platt und nun folgt die Panoramastrasse, welche gleich mal auf 160M.u.M ansteigt. Kleiner Gang einlegen und einfach hochkurbeln.... diese Strasse scheint die Motorradrennstrecke zu sein... im Dutzend kommen sie angeflogen und spielen Valentino Rossi an der Adria... heftig! Geschwindigkeitslimits - gibt's so was? Schalldaempfer - braucht man so was? Die Italiener sind einfach cool im Quadrat! Oben angekommen denke ich: "Das war's, nun geht's nur noch bergrunter und dann flach..." Weit gefehlt... nach jeder kleinen Abfahrt kommt wieder ein kleiner Aufstieg... und das wieder und wieder... als endlich die Abfahrt nach "Gabbice Mare" bin ich schon ziemlich ausgenudelt... Der Tacho zeigt etwas ueber 140km.... Irgendwie kann ich die Fahrt entlang des Meeres nach Riccione zurueck nicht mehr wirklich geniessen... ich will einfach noch zuruek... Um 17:30 Uhr parke ich das Rad im Bikekeller. Der Tacho sagt: 160km, 6:13Std. 1'380Hm. Hart aber herzlich...
Zwei Dinge noch zum Schluss: (a) ich bin zwar ueber diverse Huegel gefahren, doch nette Aussichtsfotos konnte ich keine machen. Die Sicht war sehr schlecht. Nebel und grauer Himmel, schade. (b) Hoffentlich raecht sich das morgen nicht....
Gruesse in die Heimat.