Montag, 18. Februar 2008
an Spannung zugenommen
Soviel ist klar: Mein Leben hat -zumindest für mich- deutlich an Spannung gewonnen, seit ich meinen Job gekündigt habe. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass ich ja nicht einfach den Job oder Arbeitgeber zu wechslen gedenke, sondern dass ich so quasi "aussteigen" will.
Wobei "aussteigen" in meinem Fall eigentlich ein viel zu grosses Wort ist. Ich will einfach vermehrt darauf schauen, was aus meiner ganz persönlichen Sicht Sinn macht und was nicht. Ich möchte versuchen, meinem Tun selbst sinngebend zu sein und als Konsequenz daraus, die unsinnigen Tätigkeiten zu unterlassen. Meine "nachpupertäre Midlifecrisis" zeigt mir zudem an, dass auch in meinem Leben das Ende des goldenen Fadens immer näher kommt und dass der Weg, der noch vor mir liegt, wohl kürzer sein wird, als der, den ich schon hinter mir habe. Stünde ich jetzt in der Lebensmitte, müsste ich ja schon 90 Jahre alt werden...
Die Jahre verfliegen und manchmal denke ich, ich werde nur noch älter. Mir zerinnt das Leben wie Sand zwischen den Fingern. Ja, auch deshalb habe ich diese Bremse gezogen und möchte einmal stillstehen und tief nachdenken. Das gute Geld meines technokratischen Jobs ist mir die Zeit nicht mehr wert, die ich dafür verbrauche. Es sind immer die acht besten Stunden des Tages und da wäre es doch schon sehr hilfreich, wenn ich daraus etwas Freude oder Erfüllung gewinnen könnte, als das in den letzten Jahren der Fall war. Am Schluss empfand ich wie Charlie Chaplin. Nichts, Leere. Nur ein kleines Rad in einer grossen Maschine. In genauen Prozessen funktionierend. Das ist mir nun zu wenig!
Ich werde mir keinen "mir angestammten" Job mehr suchen. Ich will mich wieder verselbständigen.
Einschub: Von 1994 bis 2001 arbeitete ich selbständig und versuchte dabei als DokuMenzi, Facility-Management, CAD-basierende Management Systeme zu verkaufen, zu installieren und zu betreuen. Leider war damals dafür nicht wirklich ein Markt (heute auch nicht, da man gerade bei Dokumentationen besonders gerne spart). Deshalb lag meine Kerntätigkeit in dieser Zeit im Dokumentieren von Verkabelungsinfrastrukturen für IT-Netzwerke und Telefonanlagen für Grosskunden (resp. deren Lieferanten). Ich arbeitete im Auftragsverhältnis als Unterstützung für Projektleiter und übernahm bei Gelegenheit auch gesamte Implementationsprojekte inkl. Dokumentation. So kam ich unter Anderem 1999 zu meinem jetztigen Arbeitgeber, der dauernd neue Projekte auf Lager hatte und mich immer weiter beschäftigte. 2001 wurde mir dann eine Position als Teamleiter angeboten und das war dann auch der Zeitpunkt, von wo ich wieder als Angestellter durchs Berufsleben ging.
So beim Schreiben fällt mir auf, dass ich beruflich scheinbar einem 7-Jahres-Zyklus unterliege. 7 Jahre selbständig (94-01), 7 Jahre angestellt (01-08) und nun? Wieder 7 Jahre selbständig?
Und wenn selbständig, wie? was? wodurch generiere ich in Zukunft mein Einkommen? Ja, es hat an Spannung zugenommen...
PS: In meinem neu eingerichteten Forum versuche ich u.A. meine diesbezüglichen Gedanken etwas zu strukturieren. Die geschäftsrelevanten Überlegungen sind jedoch nur für registrierte Benutzer sichtbar. Ich würde mich auch da über ein paar zusätzliche Leser freuen. Für die Registrierung schickt man mir einfach ein kurzes Mail an beat[at]dokumenzi.ch und danach richte ich gerne einen Benutzeraccount ein.
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