Mittwoch, 25. Juli 2007
heute schon gedopt?
Als begeisterter Fahrradfahrer komme ich natürlich auch nicht um das Thema Tour de France und Doping herum. Es ist wirklich traurig, was sich da derzeit abspielt. Fast täglich neue Dopingsünder und Teams die aus dem Rennen aussteigen. Der Führende steht im Zwielicht weil er sich im Training nicht kontrollieren liess und der Zweite darf nur deshalb mitfahren, weil er vom Zeugenschutzprogramm um die Affäre Fuentes profitiert. Traurig, traurig.
Was soll ich dazu sagen?
Meiner bescheidenen Meinung nach ist Sport ein Abbild unserer Gesellschaft, unserer Leistungsgesellschaft. Für Ruhm, Ehre und Geld werden alle Bedenken über Bord geworfen. Ellenbogen zeigen, sich mit erlaubten und auch unerlaubten Mitteln zum Erfolg bringen, denn nur das Resultat zählt, so wird heute in sehr vielen Bereichen vorgegangen. Ob nun der unter Druck stehende Banker kokst, kifft oder säuft ist so lange egal, wie er sich nicht erwischen lässt. Um erfolgreich zu sein und sich besser konzentrieren zu können werden heute schon Kinder in der Schule gedopt (Ritalin) und selbst Pensionierten wird suggeriert, dass Sie allzeit leistungsfähig und aktiv sein müssen (Vitaminpräparate usw.)... weshalb soll es denn im Spitzensport, wo es um viel Geld und Ruhm geht anders sein? Und wer glaubt, dass es sich hier um ein reines Radsportproblem handelt ist wohl etwas naiv. Im Radsport sind die Kontrollen einfach am umfangreichsten weil bei Anlässen wie der TdF halt auch unmenschliche Anforderungen gestellt werden und Doping deshalb nahe liegt.
Wie kann dem Problem begegnet werden? Eine Dopingfreigabe ist keine Lösung. Den Profiradsport auszutrocknen (keine Medienpräsenz = keine Sponsoren = kein Geld, kein Ruhm) wäre eine Möglichkeit, doch auch nicht wirklich eine gute Lösung. Bleibt also nur, eine Pause einzulegen und ernsthaft nachzudenken. Ich wäre dafür, dass 2008 keine Etappenrennen wie TdS, TdF, Giro, Vuelta, etc. durchgeführt werden und an Eintagesrennen noch stärker kontrolliert wird (wieso nicht jeweils alle Profis testen?). Während des Jahres 2008 muss dann ein neues Dopingreglement ausgearbeitet werden. Es geht nicht ohne drastischere Strafen und Bussen. Wieso nicht auch z.B. die Betreuer und Teams bestrafen oder sperren? Wieso nicht 3 Jahre Sperre für Ersttäter und lebenslange Sperre für Wiederholungsdoper? Das ist natürlich nur so ein unausgereifter Gedankenfurz, doch irgendwas muss nun geschehen.
PS: Ich fuhr heute das erste Mal mit dem INTENSE zur Arbeit. Überhaupt: Seit dem 19. Juni bin ich nun nicht mehr per Bike ins Geschäft gefahren. Es wurde also allerhöchste Zeit. Der Tacho sagt: 33km., 1:32 Std., 400 Hm
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