Sonntag, 22. Januar 2006
am Bike basteln und Auto fahren...
Am letzten Samstag begann ja der vordere Bremshebel meiner HOPE C2 Scheibenbremse undicht zu werden. Habe das Teil letzten Sonntag so weit wie möglich zerlegt und anhand der Explosionszeichnung die Teile aufnotiert, welche ich austauschen wollte (vorwiegend Dichtungen versteht sich). Da mir jedoch eine Spezialzange fehlte um einen Sicherungsring zu demontieren nam ich das Teil ins Geschäft mit in der Hoffnung, dass ein Arbeitskollege mit Hobby Modellbau, über das entsprechende Werkzeug verfügt.
So war es auch. Ich faxte die Bestellung zu Sticha und am Dienstag bekam ich dann eine Vorfaktura zugestellt, welche ich auch prompt per ebanking bezahlte. Da begann es: Statt der detaillierten Auflistung der bestellten Teile stand da einfach: "diverse Kleinteile". Na ja, kann man so sehen; die Teile sind wirklich alle sehr klein. Am Mittwoch hatte ich dann bereits die Lieferung im Briefkasten und siehe da: Es waren wirklich "diverse Kleinteile", einige der Bestellten fehlten und einige undefinierbare, nicht benötigte Teile waren mit dabei....
Grübel, grübel.... O.K. Die Teile die wirklich defekt waren sind dabei, immerhin. Am Donnerstag diese ins Geschäft mitgenommen und der Kollegen-Service funktionierte wirklich hervorragend, am Freitagabend hielt ich einen reparierten Bremshebel in der Hand.
Heute wollte ich dann den Hebel wieder ans Bike schrauben, die Bremsleitung fixieren, Bremsflüssigkeit einfüllen, entlüften und testen. Wer bis hierhin gelesen hat weiss, dass nun die Probleme losgehen...
Mist, keine Bremsflüssigkeit zur Hand (ah, ja, die habe ich ja in der Motorradwerkstatt bei meinen Eltern). Also ins Auto steigen, und holen. Als ich dann die Bremse entlüftet hatte und den Deckel des Ausgleichsbehälters aufschraubte sah noch alles ganz gut aus. Druck aufbauen... plop! was war das? Wie bitte? Die Stellschraube am Deckel wird durch den Druck im System nach oben weggedrückt? Da muss doch ein weiterer Sicherungsring sitzen... Deckel abschrauben, nachsehen. Tatsächlich, dieser Ring drückte es aus der Führung. Nun fehlt mir aber die entsprechende Zange... (ah, ja, in der Motorradwerkstatt bei meinen Eltern hat es eine solche Zange). Also ins Auto steigen, und holen. Den Sicherungsring wieder reinfrimeln und probieren. Und wieder: genau das Gleiche. Mist, woran liegt das bloss? Beim genauen Betrachten der Teile fällt mir auf, dass der Kragen, den der Ring festhällt irgendwie abgescheuert ist. Wie dick ist der Sicherungsring? Schiebelehre: 0,7mm. O.K. Die Eisensäge hat ein 1mm-Sägeblatt. Also rundherum leich einsägen um eine neue, tiefere Nut zu schaffen... Wenn das bloss gutgeht... Vorsicht! Es geht. Deckel verschrauben, testen... es scheint zu halten (fragt sich nur wie lange)... O.K. endlich geschafft.
Ich entschliesse mich, dass Bike noch grob zu putzen, die Federelemente leicht zu ölen und die Kette frisch zu schmieren. Alles kein Problem. Kurze Probefahrt gefällig? Cool, die Bremse beisst grausam zu! So muss es sein...
Wieso schmatzt der hintere Dämpfer denn beim einfedern so? Keine Ahnung, doch ich könnte mal wieder den Luftdruck des Dämpfers überprüfen, das letzte mal machte ich das vor mehr als 4 Monaten. Ich setze die Dämpferpumpe an und gleich zischt irgendwo Luft raus. Sch........! Was ist jetzt wieder los. Ah, ha, das Manometer scheint nicht ganz festgeschraubt zu sein, kein Problem, einfach kurz festziehen. Dämpferpumpe wieder an das Dämpferventil festschrauben. Mist, jetzt sehe ich nicht mehr ans Manometer. Also noch etwas fester anziehen. O.K. Ich pumpe den Dämpfer auf die gewünschten 12 bar und ziehe den Dämpfer ab. Pffffff, alle Luft draussen. Nein! was ist jetzt? Oh nein, ich habe das Ventil am Dämpfer verwürgt. Das darf doch einfach nicht wahr sein!
Was nun? Ich muss das Ventil irgendwie rausschrauben können. Doch dazu fehlt mir das nötige Werkzeug. (ah, ja, in der Motorradwerkstatt bei meinen Eltern hat es ein solches Werkzeug). Also ins Auto steigen, und holen. Es gelingt mir wirklich, das defekte Ventil rauszuschrauben und durch ein anderes zu ersetzen. Die Pumpe wieder festschrauben (diesmal nicht ganz so fest), aufpumpen, Pumpe abziehen.... nichts... gut! Kurze Probefahrt. Nun ist alles i.O.
Das alles hat mich dreieinhalb Stunden meines kurzen Lebens gekostet (geplant war höchstens eine Stunde). Plus dreimal Auto fahren.... I'm lovin it!
PS: Ob ich bei der nächsten Reparatur nicht am besten gleich das Bike in die Motorradwerkstatt mitnehme und da bastle? Ist ne Überlegung wert.
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