Sonntag, 20. August 2006
etwas radfahren
Gestern war das Wetter besser als erwartet. Meist schien die Sonne obwohl einige dunkle Wolken am Himmer vorüberzogen. Die Haushaltpflichten waren am Nachmittag erledigt und bis zum nächsten Termin wurden plötzlich zweieinhalb Stunden frei, welche sich geradezu für eine kleine Radrunde anerboten. Ich wollte sowieso mal im Nachbardorf vorbeischauen um zu sehen, was an einem "Quad-Plausch" denn so spassig ist. Für alle die's nicht wissen: Quads sind diese komischen Motorräder mit 4 Rädern, die in unseren Breitengraden so völlig unnütz sind. Bezeichnenderweise heisst die Marke die der hiesige Händler vertreibt "Arctic Cat".... Wie auch immer, es scheint sich zu einem Trendspielzeug für unsportliche Menschen zu entwickeln, die sonst schon alles haben. Für Leute die gerne Motorradfahren würden, die Sache mit dem Gleichgewicht jedoch nicht so drauf haben...
Auf einem abgeernteten Feld waren zwei kurze Rundkurse abgesteckt, auf welchen Jung und Alt gegen Entgeld mal so ein Quad ausprobieren konnten. Zusätzlich wurden offroad-Ausfahrten im Halbstundetakt angeboten, wo dann eine ganze Reihe von Fahrern über Stoppelfelder, Waldstrassen und Wiesen heizen durfte (was man normalerweise legal ja wohl nicht darf). Dazu natürlich eine Produktausstellung mit Beratung und die obligate Festwirtschaft wo sich die Cracks austauschten... na ja. Nach 15 Minuten hatte ich die Sache gesehen (und meine Vorurteile bestätigt).
Ich entschloss mich, noch kurz bei meinen Eltern vorbeizuradeln und dort traf ich meine Mutter im Garten. Wir setzten uns und plauderten einen Moment. Dann machte ich mich auf den Rückweg. Der Tacho sagt: 13km, 49Min., 220Hm
Heute morgen rief Jürg an und wir verabredeten uns auf Mittag um ein Uhr für eine Biketour. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass es vorher zu regnen beginnt, damit ich locker absagen könnte. Doch Nichts da! Um ein Uhr schien die Sonne. Ich zog mich also an und öffnete gerade die Garage als Jürg und sein Bruder Geri angefahren kamen. Pino, der Schwager der Beiden sollte auch gleich noch kommen... Tja... mit den Drei wird's auch nichts mit einer lockeren Runde... die sind alle fit...
Nach etwa einer halben Stunde zog der Himmel zu und das Donnergrollen der nahen Gewitter kam immer näher. Mitten in einer Steigung begann der Regen dann loszuprasseln. Schnell absteigen, Rucksack runter. Regenhose und -jacke rauskramen. Regenhülle des Rucksacks vervorzerren und über den Rucksack zwängen. Schnell in die Hosen steigen und Jacke anziehen. Reissverschluss hochziehen. Es giesst bereits wie aus Kübeln. Aufsitzen und rasch zu den nächsten Häusern fahren. Es schüttet, es blitzt und donnert, dass einem mulmig wird. Beim nächstgelegenen Bauernhof fahren wir direkt in die offene Scheune und sind froh, Schutz gefunden zu haben. Das sind immer irgendwie besondere Momente. Man guckt sich den Regen an, kriegt Zeit geschenkt. Man hat Zeit um zu plaudern. Zum Glück ist es nicht sonderlich kalt.
Nachdem der heftigste Regen vorüber war, setzten wir unsere Tour in Richtung Irchelturm fort und kaum 5 Minuten später zeigte sich bereits die Sonne wieder. Wir fuhren dem Irchel entlang in Richtung Eglisau und nach einem kurzen Halt bei der Hochwacht nahmen wir einen auch bei Nässe gut fahrbaren Trail zur Tössegg hinunter. Das Wetter war wieder gut und wir wollten noch eine Dampfmaschinenschau in der Gegend besuchen, weshalb wir die Route via Rhinsberg und Wagenbreche wählten. Hier nahmen wir die Sache gemütlich, denn der tiefe Boden und die bisherigen Kilometer machten uns schon etwas müde. Die Dampfmaschinenschau war dann wirklich interessant. Eine grosse stationäre Dampfmaschine trieb einen Generator an, welcher Strom produzierte. Dampfwalzen, dampfbetriebene Traktoren, Drehbänke oder sogar Waschmaschinen waren zu sehen. Wir gehemigten uns ein Schnitzelbrot und danach noch Kaffe und Dessert und (trockneten dabei etwas unsere nassen Klamotten). Nach einem Rundgang machten wir uns langsam auf den Heimweg, denn bereits zogen neue, schwarze Wolken am Himmel auf. Diesmal konnten wir lediglich etwa 10 Minuten fahren, bis schon wieder Gewitterregen angesagt war. Irgendwie mag ich das... solange es nicht kalt ist, ist Regen kein Problem für mich. Im Gegenteil. Ja, ich mag das. Zuhause angekommen spritzte ich das Bike gleich mit dem Schlauch ab und putzte es grob. So geht der Dreck nämlich am besten weg. Trotz 2x Gewitter, trotz mangelnder Motivation und trotz Dreck war's schön . So wie immer. Der Tacho sagt: 42km., 2:33 Std., 840Hm
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