Dienstag, 20. Juni 2006
Management-Schwachsinn
So ist es nun mal... ich arbeite in einem global agierenden Grosskonzern und da ist es nun einfach hipp, alles was irgendwie möglich ist, in Billiglohnländer zu verschieben. Die können das genau so gut und viel günstiger... Wir entwickeln uns zunehmend in Richtung Engineering und Projektimplementation.... der Betrieb wird danach ausgelagert... Wir sind schliesslich unseren Aktionären verpflichtet, mit deren Mitteln so sparsam wie möglich umzugehen und den Profit stetig zu optimieren....
Ich kann es einfach nicht mehr hören.... es ist zynisch, das Ganze.
Vielleicht (und wirklich nur vielleicht) mag diese Strategie rein wirtschaftlich aufgehen. Gesellschaftspolitisch und langfristig bezweifle ich das ganz entschieden. Nicht jeder verfügt über einen IQ von über 100, so dass vermehrt breite Schichten in Forschung, Entwicklung und Projektarbeit eingesetzt werden könnten. Wenn es keine einfachen, repetitiven und banalen Jobs mehr gibt (weil die ja alle irgendwo auf der Erde günstiger ausgeführt werden), steigen die Arbeitslosenzahlen und dies trägt zur Destabilisierung der Gesellschaft bei. Viele der heutigen Billig-Schreier werden sich auch ins eigene Fleisch schneiden, weil sie so auch dazu beitragen, dass weniger Menschen sich ihre Produkte leisten können (egal wie günstig diese auch sind), weil Viele schlicht nichts mehr oder zu wenig verdienen... mir erscheint das Ganze als eine negative Spirale. Ein weiteres Puzzleteil in der Umverteilung der Finanzkraft. Von unten nach oben und vom Staat zu global agierenden Megakonzernen.
Ich muss wirklich meine berufliche Zukunft überdenken. Ich weiss nicht, wie lange ich da noch mithelfen will und kann, wenn doch meine Überzeugung dazu nicht stimmt. Ich muss mich also vermehrt dem Projekt07 widmen. Es muss Alternativen geben.
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Kommentare
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rolf am :
beat am :
Doch, doch, habe ich schon. Es befindet sich einfach in einer Passwort geschützten Kategorie, dessen Inhalt Du nicht siehst. Ich will wissen, wer da mitliest, denn so ganz öffentliche Aussagen können schnell in falsche Hände geraten und zum Boomerang werden. Nicht dass ich glaube dass einer meiner Chefs hier mitliest, doch es reicht, wenn sie meinem Unmut erkennen. An welcher beruflichen Zukunft ich herumstudiere müssen sie ja nicht auch noch wissen.