Sonntag, 5. Februar 2017
Tag 21 - am Wattenmeer
Gut geschlafen, gut gefrühstückt, alles Gepäck am Rad, GPS gestartet, es kann also losgehen. Kurz nach neun Uhr ist es stark bewölkt, neblig, bis hochneblig, schwierig zu sagen. Es ist ein düsterer Tag, so dass ich den ganzen Tag mit Licht am Rad unterwegs bin. Ausgangs Bremerhaven mache ich nochmals ein paar Hafen-Fotos und danch beginnt meine Küstenfahrt durch den Nationalpark «Wattenmeer – Niedersachsen».
Jetzt im Winter ist es eine karge Graslandschaft. Im Sommer muss es hier viel Schilfgras, Wildvögel und grosse Schafherden geben. Auf Tafeln wird immer wieder über die lokale Flora und Fauna informiert. Von den gegen 50 Küstenkilometern kann ich etwa die Hälfte auf der Meerseite (vor dem Deich) fahren und etwa die Hälfte führt hinter dem Deich entlang. Auf der Meerseite ist es menschenleer, was aber auch nur zu dieser Jahreszeit so zu sein scheint. Hinter dem Deich kommt man immer wieder an Ferienhäusern, -wohnungen, Campingplätzen und teils sehr grossen Hotelanlagen vorbei. Das muss ein beliebtes Ferienziel sein.
Kurz vor Cuxhaven beginnen dann lange Abschnitte mit vielen Hotels, Apartmenthäusern und Naturheilbädern. Hier wird dem Baden im Meer positive Wirkung zugesprochen. Bei Cuxhafen strömt warmes und stark salzhaltiges Meerwasser an die Küste und das soll einerseits angenehm um zu baden sein und andererseits soll man bei langen Strandspaziergängen feinste Salzkristalle einatmen, die die Bronchien beruhigen… sagt man… meine Bronchien spürten nichts davon oder zumindest war ich es mir nicht bewusst.
Bremerhaven und Cuxhaven unterscheiden sich also ganz wesentlich. Bremerhaven ist vor allem Hafen, Umschlagsplatz für weltweiten Gütertransport und stark vom Handel geprägt. Cuxhafen ist familiärer und touristischer. Es gibt nur einen Fischerhafen, den grossen Container- oder Kreuzfahrschiffen kann man nur beim Vorbeifahren zusehen.
Die heutige Fahrt war kalt, windig, neblig und teilweise nieselte es leicht. Die Temperatur lag knapp über Null, der Ostwind machte die Sache aber recht kühl und unangenehm. Es war also nichts mit etwas am Strand sitzen, auf`s Meer hinausblicken und die Seele baumeln lassen. Dafür war es schlicht und einfach zu ungemütlich. Und weil heute auch nur 66 Kilometer zurückzulegen waren, kam ich schon sehr früh in meinem heutigen Hotel «Stadt Cuxhaven» an.
Ich war froh, ein gut geheiztes Zimmer vorzufinden und eine lange, heisse Dusche war auch genau das, wonach mein Sinn nun stand. Die Kälte schleicht einem langsam in die Knochen und es braucht eine gewisse Zeit, bis mir wieder richtig warm wird. Weil ich also mit dem Hotel an sich zufrieden bin stört es mich auch nicht sonderlich, dass ich heute keine Fotos ins Album hochladen kann. Der FTP-Zugriff wird blockiert und so kann ich keine Fotos vom lokalen Rechner auf meinen Webserver kopieren. Diese Bilder werden also erst morgen dazu kommen.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Ich bin nun genau drei Wochen nordwärts gefahren und mit Cuxhafen habe ich jetzt den nördlichsten Punkt meiner Reise erreicht. Nun geht es vorwiegend in Richtug Ost, etwa 500 Kilometer der Elbe entlang bis nach Dessau, von wo ich dann südlich abzweige bis nach Leipzig. Mein derzeitiger Planungsstand ist, dass ich nach dem Besuch bei Freunden in Leipzig mit dem Zug zurück in die Schweiz reise. Einerseits werde ich dann genug "Winter-Radreise" gehabt haben und andererseits reicht mir die Zeit nicht mehr wirklich, um noch vor dem 1. März wieder zu Hause zu sein.
Hier also nur der Track zu der heute gefahrenen Strecke.
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Kommentare
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Ferdi am :
Danke für die interessanten Fotos und deine Reiseberichte.