Donnerstag, 13. September 2012
eine Woche später...
Ich weiss... in letzter Zeit lässt meine Blog-Disziplin zu wünschen übrig. Das liegt vor allem daran, dass sich mein Leben seit Monaten ziemlich gleichförmig abspielt. Ist es trocken und halbwegs schön, so bin ich in der Stadt und fahre Rikscha. Bei Regen bin ich zu Hause und erhole mich. An Sonntagen versuche ich etwas mit meiner Frau oder mit Freunden zu unternehmen. Das ist alles. Da kann man nicht viel dazu schreiben.
Oftmals lese ich -schon fast etwas wehmütig- meine alten Beiträge über Mountainbiketouren oder -ferien. Das fehlt mir. Seit Pfingsten sass ich nie mehr auf dem Mountainbike. Ein "Standardfoto" gab es dieses Jahr noch gar nicht. Keine Tour in den Bergen und auch keine Treffen mit Bikefreunden. Das vermisse ich (und vermutlich vermissen dies auch ein paar Leser). Das hat jetzt einfach keinen Platz mehr. Schade.
Ich bin froh, dass Anfang Oktober endlich zwei Wochen Ferien auf dem Programm stehen und so dieser Gleichförmigkeit ein Ende bereitet wird. Denn wie ich in letzter Zeit öfters geschrieben habe, bin ich langsam leer und ausgelaugt. Momentan weiss ich auch gar nicht, ob ich danach weiter Rikscha fahren werde, denn schon jetzt merke ich wieder, dass das Kundeninteresse direkt mit den Aussentemperaturen zusammenhängt. Niedere Temperaturen = wenige Kunden = wenig Einkommen = viel Langeweile = wenig Freude. Da kommt dann schon etwas das Gefühl auf, dass man einfach seine Zeit verplämpert und etwas anbietet, wofür es gar keinen Markt gibt.
Das zwingt mich dann aber auch ernsthaft darüber nachzudenken, was ich denn nach dem Oktober machen werde. Irgendwie muss ich dann ja auch Geld verdienen und das dürfte nicht gerade einfach werden. Ich werde dann 49 Jahre alt sein und einen etwas komischen beruflichen Werdegang vorlegen. Hinzu kommt, dass ich noch nicht entschieden habe, ob ich nächstes Jahr die Rikschageschichte weiterführen werde oder nicht. So gesehen dürfte es wohl am sinnvollsten sein, mich in ein paar Temporärbüros zu melden und quasi "irgendwas" zu suchen, was meinen Lebensunterhalt deckt. Ich bin fit und gesund und nicht ganz doof. Da sollte (hoffentlich) schon etwas zu finden sein.
Und da ist sie nun also wieder: die Unsicherheit. Das mulmige Gefühl vor der Zukunft. Die Angst, wirtschaftlich und gesellschaftlich zu versagen... Obwohl ich über ein gesundes Selbstbewusstsein verfüge, bin ich vor diesen Ängsten nicht gefeit. Immer wieder kriecht diese Angst in mir hoch und dann möchte ich am liebsten zurück. Zurück ins warme Büro, zu einem gesicherten Einkommen und einer vernünftigen Altersvorsorge. Doch ich kann nicht mehr zurück... es geht einfach nicht mehr. Ich bewege mich nun in Selbständigkeit oder in Freiheit und der Preis dafür ist Unsicherheit. So ist das nun mal. Die zwei Seiten ein und derselben Medallie.
Für mich heisst das, dass ich lernen muss mit dieser Unsicherheit umzugehen. Am besten nicht nur damit umgehen, sondern -im Optimalfall- Genuss daraus zu ziehen. Das Leben birgt noch so viele Möglichkeiten! Solange ich gesund und leistungsfähig bin kann ich mich auf Neues einlassen. Genauso, wie ich mich auf die Rikschageschichte eingelassen habe. Meine Erfahrung sagt nun, dass dies nur im Sommerhalbjahr funktioniert. Im Winterhalbjahr braucht es etwas Anderes. Was dies sein wird, weiss ich noch nicht. Das wird sich zeigen, wenn es dann soweit ist. Ich zitiere hier den Lieblingssatz eines ehemaligen Arbeitskollegen: "Es chunt scho guet!"
PS: Für jeden Hinweis auf einen halbwegs vernünftigen Winterjob (es darf gerne auch draussen sein) bin ich dankbar.
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Kommentare
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Oliver Schneider am :
Hallo Beat,
ich habe einen tollen Winterjob!Ende September geht die "HeissiMarroni" Zeit los bis Ende März.Ein 100 % tiges Naturprodukt, freudige und zufriedene Kunden wenn man was vom Einkauf der Ware versteht, kein Schrott natürlich.
Macht viel Spaß!EineechteSpätberufung
für Dich.Ehrliche Verkäufer werden da immer gesucht, weil die meisten den Umsatz in Ihre eigene Taschen wirtschaften!Oder mach Dich selbaständig vieleicht hört ja jemand auf in Zürich, frage am besten Mal ein Großhändler für Marronis, Adresse findest Du im Net.
Grüße, Oliver Schneider
leysin am :