Mittwoch, 27. Juli 2011
(44) Caserta
Bilder im Fotoalbum (Nr. 675-719)
Der günstige Preis des 4*-Hotels relativierte sich dahingehend, dass man den Lärm der Discothek bis morgens um ein Uhr erdulden musste, bevor an Schlaf zu denken war. Dafür war das Frühstücksbuffet riesig und liess keine Wünsche offen. Ich war also gut motiviert für meine heutige Tour.
Zuerst fuhr ich die gleichen sechs Kilometer, die ich gestern zurück fuhr und schon bald musste ich feststellen, dass es nach Nola für lange Zeit wirklich kein Hotel mehr gegeben hätte. Zum Glück fragte ich also gestern nach. Die Strecke wurde nämlich zusehens steiler und ich fuhr durch grosse Anbauflächen von Haselnuss und später von Baumnüssen. Zwischenzeitlich war es heftig steil und da es heute ein ziemlich warmer Tag war, schwitzte ich schon bald heftig.
Leider habe ich derzeit keine Karte vor mir und die Ortsnamen sind mir nicht in Erinnerung geblieben, deshalb eher allgemeine Beschreibungen.
Bis nach "Montesarcchio" waren es ziemlich hüglige 30 Kilometer und so war es ziemlich genau zwölf Uhr mittags, bis ich da war. Der Ort wird von einem Kloster und einer Festungsanlage überragt und da wollte ich natürlich auch hinfahren um ein paar Fotos zu schiessen. Eigentlich dachte ich, dass es danach nur noch über einen kleinen Hügel geht und dann viele flache Kilometer folgen werden, doch da täuschte ich mich gewaltig.
Aus dem kleinen Hügel wurde ein richtiger Berg und ich war froh, als ich auf einer Tafel las, dass es auf 1´100 Metern über Meer ein Rifugo gibt. Rifugios sind wie bei uns Bergrestaurants und meistens am höchsten Punkt gelegen. Ich kämpfte mich also da hoch und als ich dann endlich das Rifugio sah, war mir klar, dass ich mich selbst verpflegen musste. Da stand nur noch eine Ruine, bestimmt schon mehrere Jahre lang. Die Aussicht war aber dennoch ganz ausgezeichnet und so genehmigte ich mir ein Jugurt, einen Pfirsich und zwei Riegel aus der Tasche und trank den Rest des Wassers der Madonna (aus Castellammare di Stabio).
Nach der schönen Abfahrt in das nächste Tal folgten ein paar wenige flache Kilometer, bevor die Strasse gleich mit 10% Prozent anstieg. Zum Glück nur knapp 200 Höhenmeter, diese jedoch sehr gleichmässig steil. Das musste ich natürlich mit einer Cola und einem Gebäck in einer Bar belohnen.
Ich schaute auf die Karte, denn mittlerweile war es nach vier Uhr mittags und ich war auch langsam müde. Caserta war der nächste grosse Ort, wo ich ganz bestimmt ein Hotel finden würde. Caserta... da war doch irgendetwas...
Ich konnte mich nicht mehr wirklich erinnern, doch kaum lichtete sich der Wald auf der Abfahrt und ich bekam freie Sicht auf den Ort, war mir klar, worum es dabei geht. Da ist der bourbonische Königspalast mit seinem riesigen Park und der Quelle, die das Wasser drei Kilometer weit schnurgerade in Richtung Palast führt. Ich freute mich schon sehr darauf, als ich im Zentrum von Caserta noch einen typischen Velo-Auto-Zusammenstoss erlebte. Ich fuhr an einer Reihe geparkter Fahrzeuge entlang, als plötzlich eine Autotüre aufging. Ich wich reflexartig aus, doch mit der rechten Seitentasche knallte ich halt doch noch in die Türe. Zum Glück stürzte ich nicht, doch der Knall bei der Berührung kam mir bekannt vor. So wie ich mir kurz vor Assisi die linke Satteltasche abgerissen hatte, so baumelte nun die rechte Tasche an der Halterung. Der Fahrer des Autos entschuldigte sich mehrfach, doch es war ja nichts Ernsthaftes passiert. Ich konnte weiterfahren und muss halt heute Abend auch die rechte Tasche reparieren. Ich weiss ja nun, wie das geht...
Dann konnte ich die wirklich einzigartige Anlage des Palastes besichtigen. Zum Glück war ich mit dem Velo da und man darf auch durch den Park fahren, denn hinauf bis zur Quelle und zurück, da kommen schon ein paar Kilometer zusammen. Ich will nicht mehr viele Worte darüber verlieren, denn ich machte einige Fotos, die im Album zu sehen sind.
Ich fand dann auch schnell ein Hotel. Zwar einen ziemlich runtergekommenen Schuppen, doch es muss ja nicht immer Viersternekomfort sein. 40 Euro ist ja auch eher auf der günstigen Seite. Da es da kein Internet gibt, machte ich mich auf die Suche nach einem Internetcaffee, wurde jedoch nicht fündig. Als ich mich bei einem zentralen Platz in ein Strassenkaffee setzte, zückte ich deas Netbook und liess mir alle verfügbaren WLAN-Netze anzeigen. Von den etwa zehn Stück musste ich nicht lange probieren, bis ich ein ungesichertes Netz ohne Passwortabfrage fand und über dieses Netz sende ich nun diesen Beitrag. Das GPS sagt: 103 km., 6:31 Std., 2´040 Hm.
Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält eine kopierbare Trackback-URI, um manuell ein Ping- und Trackback zu diesem Eintrag für ältere Blogsysteme zu generieren; zB (immer noch valide) über das zur Verfügung gestellte Eintragsfeld des serendipity_event_trackback Plugins. Serendipity und andere Blogsysteme erkennen die Trackback-URL heutzutage aber automatisch anhand der Artikel-URL. Die Trackback-URI für ihren Link des Sender-Eintrages lautet daher wie folgt: »https://www.blog.dokumenzi.ch/1790-44-Caserta.html«