Samstag, 23. August 2008
Umwegstour
Die Geschichte zur heutigen Tour ist fast länger, als die Tour dann selbst war...
Es begann schon vorletzte Woche, als einer meiner Bikefreunde mal so das Datum, 23. August, in die Runde warf. "Dann könnten wir doch eine schöne Bergtour fahren." Klar. Könnten wir. Letztes Wochenende habe ich nochmals nachgefragt, doch der Status war noch immer gleich. Mal sehen. Nein, noch keine konktrete Tour-Idee.
Anfang der Woche hatte ich dann abends einmal Zeit um mir die Pizoltour etwas genauer anzusehen. Diese Tour bin ich schon mehrmals gefahren und habe z.B. hier und hier darüber berichtet. Es ist eine sehr schöne Tour die ich gerne fahre, doch die Abfahrt -nach dieser schweren und langen Steigung- ist leider ziemlich langweilig. Man fährt bestimmt fast 1'000 Höhenmeter auf einer kleinen Asphaltnebenstrasse zu Tal. Nix mit Singletrails, eigentlich schade.
Ich startete das GPS-Programm, mit dem ich die gekaufte TopoSWISS-Karte bis ins Detail ansehen kann und suche die Gegend um den Pizol nach Wanderwegen ab. Es sei hier kurz eingeschoben, dass die TopoSWISS-Karten wirklich sehr genau sind und beinahe jeder Wanderweg zu sehen ist. Die GPS-Karte war zwar teuer, doch sie ist wirklich sehr gut. Also, ich schaue mir die Gegend so an und schon bald erspähe ich einen entsprechend durchgängigen Weg. Scheint sehr steil zu sein, es ist nicht sicher ob man da wirklich runterfahren kann. Aber boahh! Das muss man !unbedingt! ausprobieren. (Hoffentlich hat es keine Bikeverbotschilder).
Ich klicke mir also die Strecke zusammen und speichere sie ab. Dann lade ich die Strecke auf www.gpsies.com, weil man sich da gleich die Kilometer- und Höhenkurve anzeigen lassen kann. 34 Kilometer, 1'900 Höhenmeter. Hmmm... Dürfte auch etwas länger sein... Vielleicht kann ich den Anfang noch etwas ändern? Gute Idee, doch die Zeit muss ich mir später einmal nehmen.
Am Mittwochabend war dann der Stand bezüglich Samstagstour wie folgt: Der Wetterbericht für Samstag ist schlecht. Ein konkreter Tourenvorschlag liegt nicht vor. Eher nicht, mal sehen. Na so geht es ja auch nicht... Am Donnerstag setzte ich mich über Mittag nochmals vor den PC und studiere die Pizoltour erneut. Wir könnten vom Bahnhof Bad Ragaz anders starten und zuerst das Tal der Tamina hochfahren. So kriegen wir auch noch etwas der dortigen Badekultur mit. Ich zeichne eine neue Route via Kurzentrum Bad Ragaz, in das Taminatal und da nach hinten zum Bad Tobel und dem Bad Täfers. Dort muss dann vermutlich das erste Mal etwas geschoben werden, denn 80 Meter Höhendifferenz auf 300 Meter Strecke... macht knapp 25% Steigung, das ist berghoch nicht fahrbar. Egal. Von Valens geht es dann wieder runter zur Tamina und dann bergwärts bis zur Staumauer des Taminasees. Einmal rund um den See und dann weiter hoch in Richtung Pizol. Ich fand entlang der Zaina einen Wanderweg, den ich in die Streckenführung aufnahm, doch auch da weiss ich nicht, ob das geht. Runter vermutlich schon, hoch könnte es aber zu steil zum fahren sein. Da hilft nur ausprobieren.
Als ich fertig war lud ich die neue Strecke erneut auf gpsies.com. Nun waren die Tourdaten bei 45 Kilometer und 2'200 Höhnmeter. Heftig! Aber megacool. Singletrails ohne Ende. Das kribbelt schon in mir. Diese Tour will ich unbedingt einmal ausprobieren.
Am Freitagabend begann es dann zu regenen und wir mussten für Samstag die Pizoltour streichen. Das macht keinen Sinn. Schade.
Heute morgen habe ich mich dann vor den Fernseher gesetzt und das Mountainbikerennen der Olympiade in Peking live angeschaut. Die Ausgangslage der Schweizer war gut. Sauser, Vogel und Schurter. Drei schnelle und in der laufenden Saison schon sehr erfolgreiche Fahrer standen am Start. Ich tippte auf 2 Medallien. Schon bald zeigte sich jedoch, dass die Goldmedallie wohl nach Athen 2004 auch diesmal wieder an den Franzosen Julien Absalon gehen würde und alle anderen nur noch um Silber und Bronze fahren können. Es kam leider noch schlechter. Zuerst musste Florian Vogel aufgeben (überhitzt) und dann zog auch noch ein zweiter Franzose vorne weg und die Schweizer konnten nicht wirklich reagieren. Immerhin konnten Christoph Sauser und Nino Schurter in der letzten Runde die übrigen Verfolger noch abhängen und so war zumindest die Bronzemedallie sicher. Im letzten kurzen Anstieg zeigte sich, dass der junge Nino Schurter noch einen Tick bissiger war als Christoph Sauser und so war er es, der als Drittplazierter über die Ziellinie fuhr. Christoph Sauser wurde undankbarer Vierter.
Kaum war das Rennen im Fernsehen fertig, klingelte das Telefon. Es ist Jürg und er fragt, ob ich auch noch auf eine kurze Bikerunde komme. Draussen tropft es leicht, die Strassen sind nass. Es kann besser werden oder auch nicht... Ja, ok. ich muss mich ja auch noch etwas bewegen. Nur fernseh schauen zählt nicht...
Wir starten im Regenhose und -jacke. Leichter Regen, bei etwa 18° Grad. Nicht wirklich schönes Bikewetter. Ich weiss, wir werden heute dreckig werden.
Wir fuhren einen Teil unserer Irchel-Standardrunde, waren aber beide nicht sonderlich motiviert. Wir bewegten uns um etwas Körper- und Psychohygiene zu betreiben, wirklich spassig war es bei diesen Bedingungen aber nicht. So wurde es dann auch keine lange Runde und schon bald steuerten wir auf ein Restaurant zu, wo auch verdreckte Biker bedient werden.
Zuhause angekommen konnte ich das INTENSE dann gleich gründlich abspritzen und putzen. Auch die Schuhe waren ziemlich dreckig und mussten noch geputzt werden. Etwas viel Aufwand, für nicht mal zwei Stunden Radfahren. Das Foto des Tages habe ich dann ganz zum Schluss in der Garage gemacht. Der Dreck ist weg und das Bike ist bereit für eine nächste, hoffentlich trockenere Ausfahrt. Der Tacho sagt: 28 km., 1:40 Std., 630 Hm.
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Kommentare
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Peter am :
Gruss Peter