zweiteilige Ausfahrt
Heute Abend waren wir bei Freunden zum Pizzaessen eingeladen. Weil wieder so schönes Wetter war, konnte ich das gut mit meiner Samstagstrainigseinheit verbinden. So war die Idee, dass Karin mit dem Auto zu den Freunden fährt und ich dort das Velo in den Kofferraum packe, damit wir nachts gemeinsam heimfahren können.
Die heutige Tour startete über bekannte Strassen und Velowege nach Uster. Heute wollte ich aber nicht über den Pfannenstiel nach Meilen an den Zürichsee, sondern ich fuhr von Egg hoch zur Forch und von da zum Zollikerberg. Es war super Wetter, es herrschten perfekte Bedingungen und ich war gut in Form. So macht Radfahren auf der Strasse wirklich Spass und es lässt sich viel geniessen. Während der Fahrt versuchte ich mir natürlich die lange Velofahrt im Sommer vorzustellen. Wie fühle ich mich wohl nach 20, 30 oder gar 60 Tagen im Sattel? Wie muss ich überhaupt fahren, damit ich "vorwiegend" unterwegs sein kann?
Vor allem zu Beginn werde ich darauf aufpassen müssen, nicht zu viel Zeit pro Tag im Sattel zu sitzen um mich nicht gleich leer zu fahren (oder mir Sitzbeschwerden einzuhandeln). Es folgen so viele Berge, dass ich wirklich jeden Tag so fahren muss, dass ich das 20 oder 30x hintereinander tun kann. Es wird bestimmt schwierig werden, Energieverbrauch und -zufuhr etwa ausgeglichen zu halten. Während der Fahrt muss ich vor allem darauf achten, möglichst viel im aeroben Bereich zu fahren. Ich darf mich also nur soweit belasten, wie ich zur Energiebereitstellung genügend Sauerstoff in den Körper kriege. Bei Puls 130 belaste ich mich zu 75% Prozent, ich denke da liegt etwa der Zielbereich. Weil dies bei Anstiegen aber kaum möglich sein wird, wird es wichtig, dass ich mich auf flachen Zwischenstücken oder auf Abfahrten entsprechend erholen kann. Da muss ich kompensieren können. Über Alles wird Gleichmässigkeit vermutlich zum Zauberwort. So etwas lässt sich gar nicht trainieren...
Nach etwas über 70 schönen Kilometern traf ich bei unseren Freunden ein. Der Hausherr feuerte bereits den Pizzaofen ein, was meine Vorfreude auf die feinen, selbstgemachten Pizzen gleich kräftig anheizte. Während des Essens erzählte ich von der geplanten Sommerreise und im Gespräch stellten wir dann fest, dass wir uns nicht -wie angedacht- in Süditalien treffen können. Das passt zeitlich einfach nicht zusammen. Sie sind Anfang bis Mitte Juli da und in 30 Tagen ab Tourstart werde ich diese Distanz nicht schaffen. Das ist etwas schade, denn dieses Treffen hätte bestimmt Spass gemacht.
Nach drei Pizzen folgte zum Dessert noch eine Erdbeertorte mit Kaffee... Herrlich... Nur, all die Kalorien machen fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen. So kam mir die Idee, dass ich doch mit dem Fahrrad auch wieder nach Hause fahren könnte. Auf direktem Weg sind das knapp 30 Kilometer, die ich in etwa eineinhalb Stunden packen kann. Die Idee gefiel mir und so zog ich mir wieder die Veloklamotten an. Diesmal zusätzlich Knielinge und eine leichte Jacke, was für diese laue Nacht gut reichte. Die Beleuchtung hatte ich natürlich auch dabei.
Kurz nach halb elf Uhr stieg ich also wieder auf das Velo und genoss eine herrlich frische Nacht. Ja, Nachtfahrten haben schon ihren speziellen Reiz... ein meditativ gemütlichen Reiz. Kurz nach Mitternacht war ich zu Hause. Das war sehr, sehr schön. Das GPS sagt: 100km., 4:54 Std., 800 Hm.