Dienstag, 6. März 2007
Das Hinterrad des Vorderen
Das ist die am meisten gesehene Aussicht auf den Gruppenfahrten einer Radwoche wie dieser...
Heute war unsere "Tour"-Gruppe mit 12 Teilnehmern so gross wie noch nie und da wir meist in Zweierreihe fahren, muss man ganz schoen aufpassen, dass man sich nicht gegenseitig ins Gehege kommt. Ich moechte nicht bei Tempo 30 mit dem Asphalt Bekanntschaft machen und die Gefahr, dass sich vor einem ein Sturz ereignet und man einfach nicht mehr ausweichen kann, ist ja schon gar nicht auszuschalten. Deshalb habe ich mir angewoehnt, moeglichst weit vorne zu fahren und ich habe den Platz direkt hinter dem Tourguide als den sichersten ausgemacht. Dieser faehrt ein gleichmaessiges Tempo und ist sich der Gefahren am besten bewusst und faehrt dementsprechend vorsichtig. Diese Taktik hat sich soweit bewaehrt, dennoch habe ich mich entschieden, morgen wiedereinmal alleine zu fahren. Dies hat jedoch noch andere Gruende. Erstens wurde das Programm geaendert und der Ruhetag wurde von Mittwoch auf Donnerstag verlegt, weil auf Donnerstag schlechtes Wetter prognostiziert ist. Das heisst im Gegenzug, dass die "Kuesten-Klassik"-Tour ebenfalls auf morgen vorverlegt wurde. Was diese Tour anbelangt war ich mir so oder so unschluessig. Zwar soll das eine der schoensten Touren der Gegend sein, doch die Eckdaten mit 136km und 2'300Hm versprechen ja eher eine harte und knackige Tour als ein gezieltes Grundlagenausdauertraining. Ich ueberlegte lange hin und her, doch letztendlich siegte die Vernunft und deshalb will ich morgen einfach etwas rollen und die Aussicht geniessen (weil da wird ja kein Hinterrad sein, welches ich im Auge behalten muss.
Obwohl auch ich einen Ruhetag machen sollte, werde ich morgen wieder aufs Rennrad steigen und ein paar Kilometer abspulen. Sollte naemlich am Donnerstag wirklich schlechtes Wetter sein, kann ich dann noch immer einen Ruhetag einlegen und zwei Ruhetage hintereinander will ich doch tunlichst vermeiden.
Die heutige Tour fuehrte zuerst flach ins nordoestliche Hinterland und von da auf eine Huegelkette in herrlicher Umgebung. Vor dem Anstieg des Tages gab der Guide die Fahrt frei und schon bald befand ich mich am Schluss des Feldes. Tja, 96 Kilo sind einfach eine Hypothek am Berg... Egal, ich kurbelte in Ruhe hoch und das schoene Restaurant am Gipfel entschaedigte fuer die Muehen. Da gab es sogar leckeren, hausgemachten Kuchen - super! Die nachfolgende Huegelfahrt war beeindruckend und durch den herrschenden Rueckenwind auch richtig schnell. Hier konnte ich dann ein Highlight des Rennradfahrens in der Gruppe erleben. Mit einem Tempo ueber 40km/h konnten wir lange Zeit fahren und ausser dem surren der Raeder war nichts zu hoeren. So macht Geschwindigkeit Spass und es ist ein besonderer Genuss, als kompakte Gruppe Mopeds zu ueberholen und das mit nichts als Muskelantrieb. Cool. Das Wetter war heute aehnlich wie gestern, vielleicht eine Spur sonniger, doch meist stark windig und um die 18 Grad. Es brauchte also wieder Arm- und Beinlinge um nicht auszukuehlen. Das hat alles bestens geklappt und ich bin mit der Tour sehr zufrieden.
Bleiben noch die weniger positiven Aspekte. Seit dem zweiten Tag kaempfe ich mit einschlafenden Fingern, was ich wiedereinmal der unmoeglichen Form eines Rennradlenkers anlaste. Die beiden kleinen Finger sind mittlerweile ziemlich taub und die Sache bessert sich auch ueber Nacht nicht vollstaendig. Natuerlich wechsle ich so oft wie moeblich die Halteposition um den Druck von den Handgelenken zu nehmen und trotzdem.. rechts ist es besser, doch am linken kleinen Finger ist das Gefuehl ziemlich weg. Hinzu kommen nun langsam aber sicher auch Sitzbeschwerden, Schmerzen im Kreuz und im Nacken. Die Sitzbeschwerden bekaempfe ich mit Sitzcreme und hauffigem Wiegetrittfahren. Um auch den Ruecken und Nackenschmerzen entgegen zu wirken, habe ich mich fuer die verbleibenden drei Tage jeweils fuer eine Massage eingeschrieben. Darauf freue ich mich. Tja, eine gute Form muss halt zeitweise erlitten werden. Der Tacho sagt: 114km., 4:31 Std., ca. 1'000Hm.
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