Donnerstag, 6. April 2006
... wie Flasche leer
Der Wetterbericht hatte im Laufe des Nachmittags Regen angesagt, also fackelte ich am Morgen nicht lange rum und war um 8:30 zur Abfahrt bereit. Schnell merkte ich, dass die gestrige "Erholungstour" nicht wirklich viel Erholung gebracht hatte und ich bei der kleinsten Steigung schon auf's kleine Kettenblatt runterschalten muss... das wird wohl richtig hart heute. Die Bergfahrertour No.1 hat 100 Kilometer und 1'750 Hoehenmeter angesagt... Der erste Anstieg nach Montescudo faellt bleischwer aus... ich erinnere mich an die lustige Pressekonferenz, die Giovanni Trappatoni einst bei Bayern Muenchen gehalten hatte. Heute wuerde er nicht ueber Strunz sondern ueber mich wettern: "e Beat??? Beat hat gefahre wie Flasche leer!"... na ja, mein Nachname ist ja auch nicht Duracell.
Beim zweiten Anstieg schaltete ich auf MTB-Qualitaet um. Fuer mich heisst das: kleiner Gang einlegen und gemuetlich hochkurbeln. Ich kann keinen Preis gewinnen, wenn ich fuenf Minuten frueher am Kulminationspunkt bin und: wer langsamer faehrt, sieht mehr von der Umgebung ...
Eigentlich wollte ich in einer der naechsten Ortschaften bei einem Cafféé halten, doch der zunehmende Wind zusammen mit der staerker werdenden Bewoelkung draengten mich vorwaerts. Zu sagen ist noch, dass der Abschnitt von Monte Altavelio nach Tavoleto ungemein schoen ist. Man faehrt da wirklich zuoberst auf einem Huegelruecken und kann die Aussicht zu beiden Seiten geniessen (oder den Wind, woher er auch immer kommt). Sehr schoen und nahezu verkehrsfrei. Von Tavoleto weg ist es dann sowieso nur noch Genuss pur, weil es fast ausschliesslich bergrunter geht. Herrlich. In Morciano, etwa 10 Kilometer vom Hotel entfernt beginnt es dann wirklich zu regnen... und zwar so richtig heftig... peitschender Wind und starker Regen. Natuerlich habe ich eine Regenjacke mit und der Inhalt des Rucksacks ist dank Regenhuelle auch gut geschuetzt, doch sonst.... Innert kuerzester Zeit sitzt man nass... das Wasser laeuft einem den Beinen entlang direkt in die Schuhe.... na ja.... auf die Zaehne beissen und durchziehen. Ich steuere auf schnellstem Weg die Hotelgarage an und gucke erst da auf den Computer. Der sagt: 87km, 4:02 Std. 1'400Hm... Wie bitte? Da fehlen 13km und 350Hm, habe ich mich etwa mal verfahren? Nein, gerade heute war ich stolz immer im richtigen Moment den Wegweiser gesehen zu haben.... ich kontrolliere meinen Weg auf der Karte. Nein, soweit alles in Ordnung. Tja, da bin ich nun etwas enttaeuscht, keine 100km hingekriegt zu haben, doch 13 Zusatzkilometer, bei dem Regen? Keine Chance... ich bin eh nudelfertig....
So langsam habe ich genug... Ich bin nun in 6 Tagen etwas ueber 650km Rad gefahren... meine Beine sind nur noch schwer und ehrlich gesagt, bin ich auch schon besser gesessen.... Der Schnitt ist auch von anfaenglich etwa 25kmh auf nun etwa 21kmh gesunken. Alles Zeichen der zunehmenden Muedigkeit... Trotzdem hoffe ich, dass es morgen Freitag nochmals richtig gutes Wetter gibt, damit ich mich mit einer Schlussrunde von dieser schoenen Gegend verabschieden kann. Am Samstag steht dann ja bereits wieder die Rueckreise auf dem Programm. (Schoen, denn irgendwie vermisse ich meine Lieben und die gewohnte Umgebung schon etwas).
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