Samstag, 19. Juli 2008
Churfirsten - rund um den Walensee
Nachdem ich um 09:00 Uhr Peter abgeholt hatte, trafen wir gegen 09:45 Uhr Remi, Geri, Pino und Jürg auf dem Parkplatz beim Bahnhof Weesen. Nach einer kurzen Begrüssung starteten wir auf unseren Mountainibkes der linken Walenseeseite entlang in Richtung Walenstadt. Es kündigte sich ein superschöner Tag an und die ausgesuchte Route versprach ja auch einiges...
Wie erwartet waren die ersten Kilometer vorwiegend flach und auf asphaltierten Radwegen. Ein schönes, lockeres einrollen. Immer wieder sah ich auf die andere Seeseite und versuchte den Wanderweg zu erkennen, auf welchem wir dann zurückfahren werden. Man konnte sich kaum vorstellen, dass das überhaupt gehen würde, denn die Gebirgsformationen der Churfirsten erheben sich fast senkrecht aus dem Walensee. In Walenstadt machten wir dann eine erste Kaffepause um mit etwas Koffein die Muskeln für den kommenden Anstieg aufzuwecken.
Das war dann auch wirklich nötig. Die Schotterstrasse hoch nach Lüsis war fast immer zwischen 15 und 20% steil. Richtig heftig. Zum Glück fuhren wir fast alles im schattigen Wald hoch, an der Sonne wäre es nochmals härter gewesen. Ich fuhr aber auch so lange Zeit in der allerkleinsten Übersetzung (20x34 ~1,34m/Pedalumdrehung) und musste trotzdem kämpfen. Diese 1'000 Höhenmeter brauchten schon mal richtig Körner...
Schon sehr bald war aber klar, dass sich jeder Schweisstropfen gelohnt hat. Die Aussicht war schlicht fantastisch. Links unten erkennt man Walenstadt, dahinter Flums und weiter hinten Sargans. Auf der anderen Seite sah man über den Walensee in die Glarner Alpen. Einfach super!
Nun folgte dieser schwarz gepunktete Wanderweg. Zu Beginn noch oft bergauf. Über herrlich blühende Alpwiesen kamen wir immer näher an die imposanten Felsformationen der Churfirstengruppe. Eine Traumstrecke!
Wir wussten zwar, dass noch einige Höhenmeter eingepackt sind, doch diese waren dann deutlich anstrengender als angenommen. Immer wieder mussten wir absteigen und die Bikes schieben oder tragen. Hier war es wirklich mehr ein Wanderweg als ein biketauglicher Singletrail. Schön anzuschauen, weniger schön um zu fahren...
Wir waren alle ziemlich froh, als wir an einer bewirtschafteten Alphütte vorbeikamen und wir uns da etwas erholen und frisch stärken konnten. Was für ein herrlicher Tag, was für eine grandiose Biketour! Das sind genau die Tage, wofür man das ganze Jahr trainiert!
Noch lag ziemlich viel Strecke vor uns und wir wussten auch, dass noch viele technische Leckerbissen auf uns warteten und so war es dann auch. Wir passierten Geröllfelder und fuhren knapp der Waldgrenze entlang in Richtung Nordwesten. Der gesamte Wanderweg ist durchwegs anspruchsvoll und man muss jederzeit konzentriert und achtsam fahren. Nur nicht stürzen - das ist die Maxime. Der Spass könnte sonst ganz schnell zu Ende sein.
Diese Tour ist unglaublich! Unglaublich vor allem deshalb, weil man fast nonstop eine irrsinnige Aussicht geniesst. Man weiss, dass man all die Höhenmeter noch vernichten wird und dass sich solche Erlebnisse im Hirn einbrennen werden und noch lange nachwirken. Eine ideale Vorbereitung für das kommende Bikeweekend in den Berner Alpen. Wer die heutige Tour besteht, ist gebirgstauglich
Der Downhill ist zweitweise so ruppig wie die Abfahrt vom Palfris runter nach Heiligenkreuz und wir gehen die Sache entsprechend vorsichtig an. Das ist Fahrtechniktraining vom Feinsten. Kurven, Wurzeln, Steine, enge Kurven durch dichten Baumbestand, tricky, doch meist noch fahrbar. Je weiter runter wir kommen, desto schneller wird die Strecke und gewinnt an Flow. Als uns dann bei Stralegg der Wald ausspuckt und wir wieder auf Zivilisation stossen, sind wir echt berauscht. Wir glühen. Die Beine, die Arme, die Hände, der Nacken, alle Muskeln sind maximal durchblutet. Der Organismus lief nun ein paar Stunden auf Hochtouren und freute sich nun, auf den letzten flachen Kilometern zum Auto etwas runterfahren zu können.
Das war eine wirklich grossartige Tour und die 1'700 Höhenmeter haben sich -bedingt durch die vielen Schiebe-/Tragepassagen- als deutlich mehr angefühlt. Wir waren alle ziemlich platt und auch der Blick auf die Uhr zeigte auch, dass es eine lange Tour war. Es war bereits 17:30 Uhr. Um 10:00 Uhr sind wir los. Macht brutto 7 1/2 Stunden. Selbst wenn man 2 1/2 Stunden für Pausen abzieht, war es eine 5 Stunden Tour. Nicht schlecht!
Den krönenden Abschluss dieses schönen Biketags bildete dann der Grillabend bei Remi und seiner Familie. Das war wirklich super! So konnten wir gemeinsam die vielen unterschiedlichen Eindrücke des Tages nochmals Revue passieren lassen und etwas verarbeiten. Mein Dank gilt allen, die an diesem wunderschönen Tag teilgenommen haben und diesen zu dem gemacht haben, was ich erleben durfte. Danke!
Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält eine kopierbare Trackback-URI, um manuell ein Ping- und Trackback zu diesem Eintrag für ältere Blogsysteme zu generieren; zB (immer noch valide) über das zur Verfügung gestellte Eintragsfeld des serendipity_event_trackback Plugins. Serendipity und andere Blogsysteme erkennen die Trackback-URL heutzutage aber automatisch anhand der Artikel-URL. Die Trackback-URI für ihren Link des Sender-Eintrages lautet daher wie folgt: »https://www.blog.dokumenzi.ch/1047-Churfirsten-rund-um-den-Walensee.html«
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Spoony am :
david am :
Ich bin das nächste Wochenende vermutlich in Flums und kann da die eine oder andere deiner Touren nachfahren.
Peter am :
Diese tolle Aussicht den ganzen Tag auf die imposanten Berge, dem 1,6m-Giggolo mit seinem Pizzataxi in Walenstadt, die beiden gemeisterten Spitzkehren linksherum, dieser Wahnsinnsspeed mit Schneeweisschen auf diesem epischem trial zum Schluss mit seinen vielen Anliegern und Sprüngen und dieses kleine weisse Häuschen am Ufer des grünen Walensees, dass man für einen winzigen Bruchteil eines kurzen Augenblicks in dieser Linkskurve 500 tiefe Meter unter oder neben sich sehen konnte - da stellen sich mir jetzt noch die Nackenhaare auf! DAS waren gute Therapiestunden "back to life".
Allen, die dabei waren, einen herzlichen Dank und besonderen Dank an Remi für´s Grillieren danach. Liebe Grüsse Peter
reza am :
hammer die tour, möchte sie auch mal fahren
gruss aus degersheim reza