Donnerstag, 21. Dezember 2006
ergreifende Trauerfeier
Heute war die Bestattungsfeier des Vater meines Freundes. Es war beeindruckend. Ich schätze mal, dass fast 200 Trauernde anwesend waren. Viele oder fast die meisten der Leute kannte ich, da ich ja auch den Verstorbenen mein ganzes Leben lang kannte und wir im selben kleinen Dorf lebten. Die Trauerfeier war sehr ergreifend, hoch emotional und dennoch schön und würdevoll. Man spürte förmlich, wieviel dieser liebe Mensch in uns allen hinterlassen hatte und dass die wahren Werte des Lebens wirklich immateriell sind.
Meine Eltern waren natürlich auch da und ich fand, dass mein Vater durch die Ereignisse gezeichnet wirkte. Verständlich. Der Verstorbene war nur drei Jahre älter und sie kannten sich sehr, sehr lange (ich schätze mal, über 45 Jahre). Klarerweise gibt einem so etwas zu denken. Und irgendwie ist es schade, dass wir in unserer Familie gefühlsmässig nicht so ausdrucksstark sind. Ich war ihm heute im Geiste sehr nahe, hätte ihn aber auch gerne an mich gedrückt und ihm so gezeigt, dass ich für ihn da bin und immer da sein werde, genau so, wie er in meiner Kindheit und Jugend immer für mich da war. Ich konnte es nicht, war gehemmt und hätte selbst auch nicht gewusst, wie ich damit umgehen sollte. Doch im Geiste war ich bei ihm und fühlte mich stark verbunden. Ich empfand tiefe Liebe und Dankbarkeit meinen Eltern gegenüber.
Wenn man Positives aus einer Abdankungsfeier schöpfen will, so sind es sicher die Gefühle von Nähe und Zusammengehörigkeit, die die Hinterbliebenen verbindet.
Leider musste ich mich kurz vor dem Leichenmahl verabschieden, da ich mittags noch im Büro erwartet wurde. Das war kein einfacher Mittag, denn der Morgen kostete wirklich Energie und mein Kopf war voll mit anderen Dingen als geschäftlichem Kram. Aber so ist es nun mal. Man geht weiter und weiter...